Freitag, 22. Februar 2013

Die erste Prüfung

Wahrscheinlich wird eher ein Reisebericht über Tromsø erwartet, aber da fehlen mir leider a) die Fotos (meine Kamera hat schlapp gemacht und für die Polarlichtfotos sind wir auf den einzigen mit "Profi"-Ausrüstung angewiesen) und b) die Zeit. Die letzten Tage hat mich die Uni extrem beansprucht, aber ich hoffe, ich kann den Reisebericht schnellstmöglich nachreichen. Vielleicht sogar vor der der nächsten Reise, die führt mich nämlich vom 1. bis zum 3. März nach Stockholm :) 

Nun aber etwas zum "ernsten" Unileben hier in Oslo. Nachdem ich diese Woche meine erste Präsentation hatte (volle Punktzahl ;)), komme ich gerade eben von meiner ersten Prüfung. Prüfungen sind hier alle ausserhalb der Uni, in Kongresszentren etc. Alte Prüfungen gibts online zum Üben. Das war heute äusserst nützlich, schliesslich waren nur die Zahlen etwas abgeändert. 
Prüfung selbst schreibt man auf ääh keine Ahnung wie das Papier heisst. Dieses dünne Papier mit 3 Lagen, wo der Text dann auf alle durchdruckt. Die ersten zwei Lagen reicht man dann ein, die Fragen und die dritte Lage darf man mit nach Hause nehmen (schönen Dank auch, ich will mir das Zeug doch nicht noch mal anschauen!). Ausserdem gingen nur schon 5 Minuten verloren, um alle Blätter mit Initialen, Datum, Studenten ID, Prüfungscode, Kursnamen und Seitenzahl zu versehen :P 
Alles in allem etwas sehr umständlich dieses Prüfungssystem. 

Dafür belohne ich mich jetzt mit Fajitas und einem Seriennachmittag im Bett :) 

Dienstag, 5. Februar 2013

Eine Vorlesung, die ich nie vergessen werde... (Finance-Insider ;))

Nun hab ich ja schon ein paar Wochen Uni hinter mir und das Niveau hier ist nun nicht gerade tief. Es gibt viel zu tun und es wird schon einiges erwartet. Einige der Kurse beginnen erst jetzt und darum hatte ich heute auch einen Kurs, den ich so schnell nicht vergessen werde. Gut, ich hätte es mir denken können, denn gestern (!) fiel den Verantwortlichen auf, dass der Stundenplan falsch ist (aha, eine Vorlesung zwei Mal am Tag von 8-11 und von 14-17 Uhr ist also nicht normal?) und geändert werden muss. Nun also, heute um 8 Uhr das erste Mal Vorlesung. Zum Start hab ich schon einmal verschlafen und bin dann zur zweiten Stunde hin. Meine Mitaustauschstudenten erzählten mir dann, dass es eigentlich ganz einfach war (Was ist 'Return'? etc.), so gar nicht Masterlevel. Nun gut, da will man sich nicht beschweren ;) aber in der zweiten Hälfte wurde es dann wirklich abenteuerlich. Noch so als kleiner Einschub: Der Kurs heisst 'Investments' und soll gemäss Syllabus die gängigen Financekonzepte behandeln.
Ein erstes Mal hellhörig wurde ich, als der Professor uns fragte, ob wir denn nun alle wissen was Hedgefonds sind. Und wenn nicht, sei das nicht schlimm, denn er würde uns das später im Kurs noch erklären. Wie bitte? Masterstudenten in Finance wissen doch was ein Hedgefond ist? Aber naja, vielleicht will er einfach extra fürsorglich sein.
Kurze Zeit später waren wir dann bei der Finanzkrise. "Wisst ihr was Lehman Brothers ist?" Da sind mir dann zum ersten Mal sämtliche Gesichtszüge entgleist. Kaum hatte ich mich wieder gefasst, ging es um Ratingagenturen. Also, für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Ratingagenturen haben den Immobilienschrott nur deshalb mit AAA bewertet, weil ihnen auch nicht bewusst war, was passiert, wenn die Leute plötzlich ihre Hypotheken nicht mehr zahlen können. Mein Einwand, dass Ratingagenturen durchaus Interessenkonflikte haben, da sie für ihre Arbeit bezahlt werden, wurde mit einem "Ich kenne die Bezahlstrukturen bei Rating-Agenturen" quittiert. Ein anderer Student warf darauf ein, dass Ratingagenturen ja unabhängig seien, sonst würden sie Griechenland nicht so schlecht bewerten. Genau, weil kein einziger Player irgendein Interesse am Griechenbankrott hat... Also bitte, für diese Infos muss man nicht mal Finance studieren, da reicht das Zeitunglesen. Zum Abschluss der Diskussion meinte der Professor dann, dass er nun auch noch was gelernt hat. Ja wirklich grossartig, wenn man als Financeprofessor sich so etwas von seinen Studenten erklären muss (mir graut es vor seinen noch kommenden ausführlichen Finanzkrise-Vorlesungen).
Zum 'krönenden' Abschluss ging es dann noch um den LIBOR. Ich dachte mir schon "komisch, da steht ja gar nix von den kürzlich aufgeflogenen Manipulationen auf der Folie" (jaaaa, ich hatte halt noch Hoffnung...). Aber es konnte auch nichts drauf stehen, denn: "Der LIBOR bla bla... Ich glaube, da gab es erst kürzlich einen Skandal. Was war da genau?"
Nein echt, zu so viel Unwissen auf Seiten eines Professors fällt mir nichts ein.

1800km zurückgelegt für unvergessliche 36 Stunden: Kurztrip nach Island

Wieder einmal ein Beitrag bei dem ich mehrheitlich die Bilder sprechen lasse.

Am Samstag Nachmittag ging es los. Um 11 Uhr war Treffpunkt am Flughafen, der Flug ging um 13.30. Da stellte ich dann auch fest, wie weit Island eigentlich von Oslo entfernt ist. 3 Stunden Flug und sogar Zeitverschiebung! Ja, man sieht, ich bereite mich sehr gut auf Reisen vor... ;)
Als würden wir da alle eine Woche Urlaub machen ;)

Am Flughafen wartete bereits unser Guide mit dem Busfahrer auf uns (lustiger, sehr kompetenter Herr). Auf direktem Weg ging es zur Blue Lagoon. Baden in 38 Grad heissem, blau schimmerndem Salzwasser.

Danach fühlt man sich wie neu geboren (und ein bisschen wie eine Salzstange). Obwohl wir alle kurz vor dem Hungertod standen, ging es nun zuerst ins Hotel. Das lag ausserhalb von Reykjavik in einem Industriegebiet. Erklärt dann auch, warum ich von der Stadt, abgesehen von einer nächtlichen Rundfahrt nicht wirklich etwas gesehen hab. Aber das kann ich ja einmal nachholen, ich will auf jeden Fall noch einmal irgendwann nach Island.
Unser Zimmer

Die "Aussicht"
Dann gings endlich zum Essen. 15 Minuten Fussmarsch zu einem Steakhouse. Dort haben wir dann richtig zugeschlagen, so hungrig waren wir.
Ich und das Wikingerbier ;)

Keine Essensfotos, wir waren einfach zu hungrig.
Danach wollten wir eigentlich noch feiern gehen, ich bin dann aber aus Vernunftgründen (verkatert einen Tag lang Bus fahren + Schneesturm draussen) im Hotel geblieben.
Sonntag war dann die grosse Tour.
Unser Bus
Und los ging die Fahrt. Der erste Stop war im Thingvellir Nationalpark (die Bilder werden übrigens grösser, wenn man drauf klickt ;)).













Dann machten wir kurz halt bei einer Gruppe Islandpferde.









Weiter ging es zu einem späten Mittagessen.
Eine traditionelle isländische Suppe
Und dann der Gullfoss Wasserfall. Schlicht atemberaubend.






Es war soooooo windig!






Einfach toll!
Nächster Stop war beim Geysir. Ja bei dem Geysir. Dem heissen-Wasser-in-die-Luft-schiess-Loch, das Geysir heisst und dem Phänomen den Namen gab. Dem ist leider vor ein paar Jahren die Luft ausgegangen, aber es gibt dort noch weitere Geysire.













Ich hab versucht, einen Ausbruch zu fotografieren, aber ich bin kläglich gescheitert (wohl auch wegen meiner eingefrorenen Finger)








Dort gab es auch einen wunderschönen Souvenirshop. Echt, sehr stilvoll.

Ich habe die Anschaffung dieses Fuchspelzhutes ernsthaft in Erwägung gezogen (er steht mir ausserordentlich gut, wie ich finde ;)). Den kann man hier im Norden auch super tragen, aber das wärs dann auch. In St. Gallen könnte ich den wohl nicht tragen. Also gab es ein paar dicke Lammfellhandschuhe :)

Die schönste Plastikflasche der Welt! Wird nun gehegt und gepflegt :)
Das Licht wechselte wirklich ständig.

Bevor es zum Restaurant ging, machten wir noch einmal eine Wasserfallbesichtigung.



Und dann ging es hierhin zum Abendessen. Es gab Hummer (für mich nur Hummersuppe, aber man, was für eine Suppe! Himmlisch!) und Hummer und Hummer ;)




Auf dem Rückweg sind wir dann noch durch Reykjavik gefahren. Nordlichter haben wir leider nicht gesehen, aber ich hab ja dann in Tromso noch eine Chance :)
Um 23.30 waren wir dann im Hotel, um 5.00 war wieder Abfahrt. Und um kurz nach 11 Uhr Ortszeit waren wir wieder in Oslo.
Das Wochenende war wahnsinnig intensiv, aber wirklich wunderbar! Eine Reise nach Island lohnt sich absolut.